„Dies irae: Weltuntergang – schon wieder?“

9. bis 30. September 2012

Trotz verbreiteter Weltuntergangsängste wegen des am 21. Dezember endenden Maya-Kalenders und zusätzlich geschürter Angst durch den 2009 herausgekommenen Katastrophenfilm „2012“ ist der Weltuntergang auch im Jahre 2012 „wieder einmal“ ausgeblieben. Die aufgetretene Weltuntergangs-Paranoia war aber eine willkommene Gelegenheit, einen kritisch-ironischen Blick auf Weltuntergangsängste, Weltuntergangserwartungen und falsche Weltuntergangspropheten quer durch die Geschichte zu werfen. Auch die Bibel enthält mit dem Buch der Offenbarung des Johannes eine ausführliche, bildreiche und dramatische Beschreibung des Weltenendes, das natürlich verbunden ist mit dem Jüngsten Gericht. Viele Künstler aller Epochen ließen sich durch diese Schilderung inspirieren, der mittelalterliche Hymnus „Dies irae“ (Tag des Zorns), der ebenfalls das Jüngste Gericht beschreibt, erfuhr zahlreiche, teils berühmte Vertonungen, etwa durch Mozart, Verdi oder Britten. Neben einem allgemeinen Teil zum geschichtlichen Überblick zeigte die Ausstellung in der Christuskirche daher auch eine Auswahl von Darstellungen der biblischen Apokalypse verschiedener Künstler und Stilepochen sowie eine Medienshow mit Gemäldeausschnitten, Bibeltexten und Musikstücken.

„110 Jahre Christuskirche“

11. September bis 11. November 2011

Zum 110jährigen Geburtstag der Christuskirche spendierte der Förderverein eine Ausstellung über die Geschichte der Kirche, an der auch Schüler der Ev. Gesamtschule mitwirkten. Zur Eröffnung am Tag des offenen Denkmals wurde mit einem „Belle-Epoque-Event“ gefeiert. Ein Kirchcafé im Stil der Jahrhundertwendezeit, Nostalgiefotoszum Mitnehmen, Kerzen gestalten und historische Führungen durch den Baumeister Friedrich Friese wurden angeboten.

„Himmlisches Licht“

„Glasfenster von Walter Klocke für evangelische, katholische und jüdische Gotteshäuser“

7. Juni bis 12. September 2010

2010 war das Ruhrgebiet „Kulturhauptstadt Europas“ und jede seiner Städte eine Woche lang „Local Hero“. In Gelsenkirchens „Local-Hero-Woche“ vom 7. bis 11. Juni eröffnete in der Christuskirche die Ausstellung „Himmlisches Licht“, durch die der Förderverein der Christuskirche in Zusammenarbeit mit der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. mit Wilhelm Walter Franz Klocke (1887-1965) einen international angesehenen, 1957 gar mit einem päpstlichen Orden ausgezeichneten Künstler vorstellte, der seit 1922 in Gelsenkirchen wohnte und arbeitete und Entwürfe für zahlreiche Glasfenster und andere Ausstattungsstücke katholischer und evangelischer Kirchen sowie auch Synagogen schuf. Neben einer grafischen Präsentation der wichtigsten Werke des Künstlers für Gelsenkirchener Kirchen und die Synagoge konnte dank einer privaten Leihgabe auch ein originales Glasbild von Klocke gezeigt werden, ferner dank freundlichen Entgegenkommens der Firma Glasmalerei Peters in Paderborn Originalentwürfe von Klockes Hand sowie drei Leuchtelemente mit den Motiven der Altarfenster der Christuskirche, angefertigt von dem Gelsenkirchener Künstler Horst Schielmann. Die Ausstellung war in der „Local-Hero-Woche“ täglich geöffnet, danach an Sonntagen und nach Vereinbarung und fand am Tag des offenen Denkmals, 12. September mit einem Vortrag von Dr. Annette Jansen-Winkeln, der Vorsitzenden der Stiftung Glasmalerei, ihren krönenden Abschluß

„Scriptura et Pictura – Glauben mit Bildern“

„Übersetzung und Illustration der Bibel im Wandel der Zeiten“

13. September bis 4. Oktober 2009

Schrift (lateinisch scriptura) und Bild (lat. pictura) waren im Umgang mit der Bibel und ihren Inhalten ein jahrhundertealtes Spannungsfeld. Die Ausstellung stellt Übersetzungen der biblischen Urtexte von der Septuaginta (griechische Bibelübersetzung) über Luthers bahnbrechende Übersetzung bis zur modernen „Bibel in gerechter Sprache“ vor sowie die Geschichte der Bibelillustration im Spannungsfeld zwischen der didaktischen Wirkung von Bildern und Ablehnung, Bilderstreit und Bilderverboten, mit Beispielen aus der mittelalterlichen Buchmalerei, der „Bibel in Bildern“ des Julius Schnorr von Carolsfeld oder den kindgerechten Bibelillustrationen von Kees de Kort und vielem mehr.

Als Begleitprogramm zur Ausstellung konnte in einer mittelalterlichen Schreibstube das Schreiben mit der Feder und das Ausmalen von Initialbuchstaben ausprobiert werden und in einer Druckwerkstatt das Drucken mit einer Gutenbergpresse, beides im Vorraum der Christuskirche.

„Gotische Pracht“

„Geschichten von himmelstürmenden Kathedralen, funkelnden Glasfenstern und kostbaren Buchmalereien“

13. September bis 11. Oktober 2015

Neugotik oder Neogotik nannte sich die „Wiedergeburt“ der mittelalterlichen Gotik im 19. Jahrhundert, in deren Bauformen als spätes Beispiel von 1899 bis 1901 auch die Bismarcker Christuskirche entstand. So zeigte eine visuell beeindruckende Ausstellung die Ursprünge und vielfältigen Formen dieses Stils: Die großen Kathedralen, repräsentiert durch Fotos von Gerhard Verfürth und anderen sowie durch winzige Modelle gotischer Fantasie-Kathedralen von Rolf Schäfer – die Glaskunst der Gotik, ebenso in Fotografien vorgestellt – die Buchmalerei dieser Zeit, vermittelt auch durch ein „mittelalterliches“ Scriptorium im Vorraum der Kirche, wo die Besucher durch die Illustratorin Dagmar Laubenstein die Buchmalerei authentisch vorgeführt bekamen, sich aber auch selbst durch Ausmalung von Initialen und Schreiben mit dem Federkiel ausprobieren konnten. Am Nachmittag des Eröffnungstages gab es noch einen Vortrag von Dr. Ulrich Althöfer vom Baureferat der Ev. Kirche von Westfalen zum Thema „Eine Frage des guten Geschmacks – Die Christuskirche in Bismarck und der Kirchenbau um 1900“.

„Gemeinsam Denkmale erhalten: 10 Jahre Förderverein der Christuskirche“

11. September bis 31. Oktober 2016

Zum 10jährigen Bestehen unseres Fördervereins wurde in Anknüpfung an das Motto des Tages des offenen Denkmals „Gemeinsam Denkmale erhalten“ die 2013 nur einen Tag lang gezeigte Ausstellung „Baustelle Christuskirche“ um aktuelle Projekte erweitert und durch die Mini-Ausstellung „Wie baut man eine Kirche?“ ergänzt, die wichtige Handwerkstätigkeiten am Kirchbau wie Steinmetz und Glasmaler vorstellt. Passend dazu gaben am Eröffnungstag zwei Bismarcker Handwerker, der Steinmetz Schiele und der Glaser Heidenreich, Einblicke in ihre Arbeit.

„Den großen Zwecken des Christenthums gemäß“

„200 Jahre Preußische Union“

10. September bis 1. Oktober 2017

2017 stand in der evangelischen Kirche ganz im Zeichen des großen Reformationsjubiläums. Aber auch das kleinere „Jubiäum“, die 200te Wiederkehr der Gründung der Evangelischen Kirche der (Alt-) Preußischen Union durch Vereinigung der lutherischen und der reformierten Kirche im Königreich Preußen durch Kabinettsordre König Friedrich Wilhelms III. vom 27. September 1817, sollte nicht völlig vergessen werden und erfuhr in der Christuskirche eine Würdigung in Form einer kleinen Ausstellung. Diese befaßte sich mit den Unterschieden der beiden Konfessionen, die wahrlich nicht nur in der Form des Bäffchens bestehen, stellte deren „Gründerväter“ (Luther und Melanchthon und auf der anderen Seite Zwingli und Calvin) sowie die Gründe für die jahrhundertelange Feindschaft der beiden Richtungen und gescheiterte Einigungsversuche vor der Union vor.

„Moderne Zeiten? Gelsenkirchen-Bismarck in den Zwanzigern“

8. September bis 10. November 2019

Im „Bauhaus-Jahr“ 2019 wagte der Förderverein der Christuskirche in seiner Ausstellung, anknüpfend an die Ausstellungsinhalte des Vorjahres, einen Blick in die 1920er Jahre, ein äußerst widersprüchliches Jahrzehnt: Zwischen Roaring Twenties und Weltwirtschaftskrise, zwischen Modernität und Rückwärtsgewandheit liegt das Spannungsfeld dieser Epoche, dem die Ausstellung allgemein (Politik, Kunst, Entwicklung neuer Kirchenstrukturen) wie auch speziell bezogen auf die Bismarcker Gemeinde nachgeht. Zur Eröffnung am Tag des offenen Denkmals war passend dazu auch das Kirchcafé im 20er-Jahre-Art-Déco-Stil gestaltet.

„Das Land, wo die Kanonen blüh’n“

„Kirche und Gesellschaft zwischen den Weltkriegen, 1918 – 1938“

9. September bis 11. November 2018

Im Jahr 2018 jährte sich zum 100. Mal das Ende des Ersten Weltkrieges. Dies zog große Veränderungen in Kirche und Gesellschaft nach sich, die in einer Ausstellung in der Christuskirche thematisiert wurden. Die evangelische Kirche der 1920er Jahre hing noch mehrheitlich der Einheit von Thron und Altar an, die durch die Person des abgedankten Kaisers, der auch Oberhaupt der ev. Kirche in Preußen gewesen war, verkörpert wurde, viele evangelische Theologen waren konservativ, lehnten den demütigenden Friedensvertrag von Versailles von 1919 sowie die Weimarer Republik ab und glaubten auch mehrheitlich die „Dolchstoß-Legende“, laut der das deutsche Heer den Krieg nur wegen eines „Dolchstoßes“ von hinten, durch linke Kräfte im Inneren, verloren hatte. In den 1930ern entstand mit den Deutschen Christen eine radikale, NS-freundliche Glaubensbewegung und der Versuche, eine protestantische „Reichskirche“ unter einem „Reichsbischof“ zu gründen, die Barmer Theologische Erklärung von 1934 zur strikten Trennung von Staat und Kirche läutete schließlich das Zeitalter des sogenannten „Kirchenkampfes“ ein.

Die Ausstellung zeigte diese großen Linien ebenso wie die konkreten Entwicklungen in der Bismarcker Gemeinde (Kriegerehrung, neue Kirchenglocken, Neustrukturierung des Vereinslebens), mit zahlreichen Objekten aus dem gemeindlichen Alltag.

Zur Finissage der Ausstellung am 11. November 2018, dem 100. Jahrestag des Waffenstillstands im Wald von Compiègne, hielt Benjamin Bork, Historiker, Kurator der Ausstellung und Schriftführer im Förderverein der Christuskirche einen gut besuchten Vortrag zum Thema „Heil dir im Siegerkranz – Der Kaiser, die Kirche und der Krieg“ über den im November 1918 „zwangsabgedankten“ letzten deutschen Kaiser Wilhelm II.

„Gelsenkirchener Hausfassaden aus der ‚Gründerzeit'“

21. März bis 23. Mai 2010

Der vielfach, auch international, ausgezeichnete Gelsenkirchener Amateurfotograf und langjährige Volkshochschul-Dozent Gerhard Verfürth und sein „Kollege“ Michael Stahl, beide Mitglieder der „Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner“, zeigten im Frühjahr des „Kulturhauptstadt Ruhr“-Jahres 2010 ausgewählte Fotografien der vielen, überall im Stadtgebiet noch sichtbaren historistisch oder im Jugendstil gestalteten Fassaden der Belle-Epoque-Zeit um die Jahrhundertwende.

„Mit Bilderfliesen durch die Bibel“

19. April bis 31. Mai 2015

„Bibelfliesen“, das sind historische Fliesen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert aus Küchen, Stuben und von Kaminen aus dem niederländischen und friesischen Raum, aber auch aus anderen Gegenden, die Motive aus der Bibel zeigen. Diese Schätze zu sammeln, zu erforschen und vorzustellen ist das Projekt des Norder Bibelfliesen-Teams, dessen Wanderausstellung „Mit Bilderfliesen durch die Bibel“ im Frühjahr 2015 in der Christuskirche gezeigt wurde: 96 Original-Fliesen in Schaukästen, Bildwände und Fotoposter.

Flankiert wurde die Ausstellung von einem Schülerprojekt zur Gestaltung von Bibelfliesen, die ebenfalls ausgestellt wurden, zwei offenen Bibelfliesen-Werkstätten, bei denen Interessierte in die Fliesengestaltung eingeweiht wurden (20. und 24. April) und dem Vortrag „Kulturgut Bibelfliesen – Ein fast vergessener Schatz in seiner Bedeutung für die heutige Zeit“ von Pfarrer i. R. Kurt Perrey vom Norder Bibelfliesen-Team am 29. April.

„Glaubensstreit im Emscherbruch“

Ausstellung zur Reformationsgeschichte in Gelsenkirchen und zum Grimberger Altar der Bleckkirche von 1574

25. Februar bis 6. Mai 2018

Die Ausstellung des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid zum Reformationsjubiläum 2017 in der Bleckkirche, die von unserem Schriftführer Herrn Bork im Auftrag des Kirchenkreises gestaltet wurde, war als Leihgabe im Frühjahr 2018 auch in der Christuskirche zu sehen – die in der Bleckkirche ausgestellten Exponate allerdings nur noch als Fotos.