„Passion und Pathos“

„100 Jahre Kriegerehrung in der Christuskirche

1. Mai bis 24. November 2024

1924, zehn Jahre nach dem Ausbruch des „Großen Krieges“, gab das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Bismarck in Westfalen eine „Kriegerehrung“ für die Gefallenen aus der Gemeinde bei dem bedeutenden Kirchenmaler Rudolf Schäfer in Auftrag. Zum 100. „Jubiläum“ des Denkmals setzt sich eine Ausstellung des Fördervereins der Christuskirche mit seiner Geschichte und den Hintergründen auseinander.

Feldlazarett 1914

Der Krieg

Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918), die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, kostete etwa 17 Millionen Menschenleben und veränderte das Gesicht Europas nachhaltig. Die anfängliche Begeisterung und Siegesgewissheit, die gerade auch von evangelischen Theologen genährt wurde, da Deutschland ja von Gott auserwählt sei, wich bald der Ernüchterung und Verzweiflung.
269 Männer aus der Bismarcker Kirchengemeinde ließen in dem blutigen Konflikt ihr Leben. Die Ausstellung stellt einzelne dieser Schicksale vor und zeigt mit Originalobjekten den trostlosen Kriegsalltag.

Der Künstler

Rudolf Siegfried Otto Schäfer (1878 – 1961) galt zwischen den Weltkriegen als bedeutendster evangelischer Kirchenmaler Deutschlands und machte sich auch als Illustrator mit Federzeichnungen einen Namen. Heute ist er weitgehend vergessen. Geprägt von bibeltreuem Protestantismus und deutschnationalem Denken wurde er zu einer Art Experten für Gefallenenehrungen.
Die Ausstellung stellt Schäfers künstlerische Entwicklung dar und gibt Einblick in sein Schaffen, auch durch die Präsentation von Originalwerken wie dem „Gang nach Emmaus“ aus Winsen/Luhe.

Restaurierungsarbeiten 2021

Das Werk

Als „eine der schönsten Kriegerehrungen im deutschen Vaterlande“ wurde die 1924 eingeweihte Gefallenenehrung in der Christuskirche einst bezeichnet. Seit den 1960er Jahren wurde sie überwiegend kritisch gesehen. Weitgehend im Originalzustand erhalten, gilt sie heute als einzigartiges Denkmal mit Seltenheitswert.
In der Ausstellung werden die Entstehungsumstände, inhaltliche Besonderheiten wie integrierte Pfarrerporträts und eine Darstellung Otto von Bismarcks ebenso in den Blick genommen wie die Restaurierungen 2006 und 2021.

Vortragsreihe

Eine dreiteilige Vortragsreihe vertieft einzelne Aspekte der Ausstellung.