„Luther undercover – Ein Theologe taucht unter“

Luthers Entführung als Playmobil-Szene, Detail der Ausstellung

1. Juni bis 31. Oktober 2022

Auf dem Reichstag zu Worms im Frühjahr 1521 verweigerte Martin Luther, bereits unter Kirchenbann stehend, im Angesicht von Kaiser und Reichsfürsten den Widerruf seiner reformatorischen Schriften und verfiel der Reichsacht. Sein Gönner und Landesfürst, Kurfürst Friedrich „der Weise“ von Sachsen, sorgte durch eine getürkte Entführung dafür, dass sein Schützling auf dem Rückweg von Worms „von der Bildfläche verschwand“ und auf der Wartburg versteckt wurde.

Getarnt als „Junker Jörg“ verbrachte Luther ein knappes Jahr, von Mai 1521 bis März 1522 inkognito auf der Wartburg und widmete sich intensiv dem Schreiben. Die wichtigste Schrift aus dieser Periode ist seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche, die im September 1522 im Druck erschien und den Grundstock seiner späteren kompletten Bibelübersetzung darstellte. Die Ausstellung des Fördervereins der Christuskirche stellte 500 Jahre nach diesen Ereignissen die wichtigsten Aspekte von Luthers Wartburgaufenthalt und die religiös-politische Situation im Reich nach dem Wormser Reichstag dar und bediente sich dabei neben Schautafeln und klassischen Exponaten wie einer Reprint-Ausgabe der Lutherbibel von 1534 auch einer Playmobil-Inszenierung der Entführung im Thüringer Wald und einer lebensgroß nachgebauten „Lutherstube“.

Luther auf der Wartburg, bei der Übersetzung des Neuen Testaments