„Kein schön’rer Tod…!?“

„‚Kriegstheologie‘ und Totengedenken im Ersten Weltkrieg am Beispiel der ehemaligen Evangelischen Kirchengemeinde Bismarck in Westfalen“

14. September bis 9. November 2014

Ein eher trauriges und für die evangelischen Kirchen, deren Theologen mehrheitlich einen gottgewollten gerechten Krieg gepredigt hatten, unrühmliches „Jubiläum“ war 2014 das 100jährige Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914. Da die Bismarcker Gemeinde ihren Gefallenen 10 Jahre später, 1924, ein Denkmal gesetzt hatte, fiel das Kriegsgedenken in der Christuskirche mit dem 90ten Jahrestag der dortigen Gefallenenehrung zusammen. Die bereits 2007 präsentierten Gefallenenschicksale konnten auf acht erweitert werden, doch auch der allgemeine Teil der Ausstellung wurde inhaltlich stark ausgebaut: Die Uniformhörigkeit des Kaiserreichs, die deutschnationale Haltung der evangelischen Theologen, die Kriegsbegeisterung und die folgende Ernüchterung wurden mit großangelegten Schautafeln thematisiert, ebenso Not und Entbehrung in den letzten Kriegsjahren.

Dies war die erste Ausstellung nach dem Innenausbau der Christuskirche und damit eine Herausforderung: zwei große mit einem Hängesystem für Ausstellungen ausgestattete Wandflächen, die nur durch je eine kleine Tür unterbrochen wurden, waren nun durch Glasscheiben ersetzt. Dies erforderte ein Umdenken und kreative Lösungen. Durch die Verwendung von Doppel-Fixaufhängern, die das gegengleiche Hängen von Wechselrahmen Rückseite gegen Rückseite erlauben und großer Stellwandtafeln konnte der neuen Situation Rechnung getragen und eine beeindruckende Ausstellungsinszenierung geschaffen werden.

Das Auftreten eines Uniformierten mit Pickelhaube, das aus 2011 bereits bekannte Nostalgiefoto-Angebot und ein nachmittäglicher Vortrag von Dr. Thomas Parent zum Thema „Kriegsgerät im Gotteshaus – Kriegerdenkmäler in Kirchen des Ruhrgebiets“ rundeten die Ausstellungseröffnung ab.