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Vortragsreihe „Passion und Pathos“

Die drei Vorträge zur Ausstellung „Passion und Pathos – 100 Jahre ‚Kriegerehrung‘ in der Christuskirche“ finden bei freiem Eintritt im Kirchcafé der Christuskirche statt.

Sonntag, 2. Mai 2024, 15:00 Uhr

Rudolf Schäfer – ein evangelischer Maler

Referentin: Ina Welzel

Vorstandsmitglied im Rudolf-Schäfer-Verein Rotenburg an der Wümme

Als „Prediger mit Stift und Pinsel“ wurde der Maler und Illustrator Rudolf Siegfried Otto Schäfer (1878-1961) gern bezeichnet. Zwischen den Weltkriegen war er der bedeutendste evangelische Kirchenmaler Deutschlands. Seine Kunstwerke für protestantische Gotteshäuser von der Nordseeküste bis in den Alpenraum umfassen Wandmalereien, Wandelaltäre und Gefallenenehrungen. Nach 1945 ließ die Wertschätzung für sein Werk schnell nach und er geriet weitgehend in Vergessenheit.

Der Vortrag zeigt, auch anhand von Bildbeispielen, inwieweit Schäfers Kunst und religiöses Denken ihn als genuin „evangelischen“ Maler charakterisieren.

Sonntag, 8. September 2024, 15:00 Uhr

Die Restaurierung der vier Passionsgemälde von Rudolf Schäfer

Referentin: Diplom-Restauratorin Martina Kerkhoff

Mitinhaberin des Restaurierungsateliers Kerkhoff & Vogel, Bochum, Leiterin des Restaurierungsprojekts der Gemälde 2021

Der Bismarcker Passionszyklus überstand den Zweiten Weltkrieg zusammengerollt im Banktresor und wurde 1950 mit gravierenden Farbschäden wieder eingebaut. Jahrzehntelang blieb er dann sich selbst überlassen.
Erst 2006 beschloss die Kirchengemeinde eine durchgreifende Restaurierung, die vom neugegründeten Förderverein der Christuskirche und vom LWL gefördert wurde.
Eine weitere Restaurierung, ebenfalls LWL-gefördert und ansonsten vom Förderverein komplett finanziert, fand 2021 statt – weitestgehend vor Ort in der Christuskirche.
Mit diesem Vortrag zum Tag des offenen Denkmals 2024 gibt die Projektleiterin Einblicke in ihre Arbeit und stellt Prinzipien und Vorgehen, bei der Restaurierung, Techniken und Materialien sowie besondere Herausforderungen vor. Vielfältiges Bildmaterial zeigt den „Vorher -Nachher“ – Effekt beim Säubern und Retuschieren.

Sonntag, 27. Oktober 2024, 15:00 Uhr

Römer und Juden, Pharisäer und Henkersknechte

Passionsbilder im Ruhrgebiet als Geschichtsquelle im Industriezeitalter

Referent: Dr. Thomas Parent

Historiker, Kunsthistoriker, Germanist, ehemaliger stellvertretender Leiter des LWL-Industriemuseums, Autor zahlreicher Veröffentlichungen, lebt in Dortmund

Die Tradition sogenannter Kreuzwegdarstellungen reicht bis in das Mittelalter zurück und ist seit dem 18. Jh. Pflicht in katholischen Kirchenräumen. Auch der Protestantismus entwickelte eigene Formen von Passionsdarstellungen.

Durch den regen Kirchenbau im Ruhrgebiet seit dem Zeitalter der Industrialisierung entstanden auch hier zahlreiche Passionsbilder. Auch die „Kriegerehrung“ in der Christuskirche zu Gelsenkirchen-Bismarck ist ein Beispiel dafür.

Der Bildvortrag stellt Passionsszenen des Ruhrgebiets und ihre Inhalte und Besonderheiten vor und untersucht diese Darstellungen im Hinblick auf ihre Funktion als historische Quellen.

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„Passion und Pathos“

„100 Jahre Kriegerehrung in der Christuskirche

1. Mai bis 24. November 2024

1924, zehn Jahre nach dem Ausbruch des „Großen Krieges“, gab das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Bismarck in Westfalen eine „Kriegerehrung“ für die Gefallenen aus der Gemeinde bei dem bedeutenden Kirchenmaler Rudolf Schäfer in Auftrag. Zum 100. „Jubiläum“ des Denkmals setzt sich eine Ausstellung des Fördervereins der Christuskirche mit seiner Geschichte und den Hintergründen auseinander.

Feldlazarett 1914

Der Krieg

Der Erste Weltkrieg (1914 – 1918), die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, kostete etwa 17 Millionen Menschenleben und veränderte das Gesicht Europas nachhaltig. Die anfängliche Begeisterung und Siegesgewissheit, die gerade auch von evangelischen Theologen genährt wurde, da Deutschland ja von Gott auserwählt sei, wich bald der Ernüchterung und Verzweiflung.
269 Männer aus der Bismarcker Kirchengemeinde ließen in dem blutigen Konflikt ihr Leben. Die Ausstellung stellt einzelne dieser Schicksale vor und zeigt mit Originalobjekten den trostlosen Kriegsalltag.

Der Künstler

Rudolf Siegfried Otto Schäfer (1878 – 1961) galt zwischen den Weltkriegen als bedeutendster evangelischer Kirchenmaler Deutschlands und machte sich auch als Illustrator mit Federzeichnungen einen Namen. Heute ist er weitgehend vergessen. Geprägt von bibeltreuem Protestantismus und deutschnationalem Denken wurde er zu einer Art Experten für Gefallenenehrungen.
Die Ausstellung stellt Schäfers künstlerische Entwicklung dar und gibt Einblick in sein Schaffen, auch durch die Präsentation von Originalwerken wie dem „Gang nach Emmaus“ aus Winsen/Luhe.

Restaurierungsarbeiten 2021

Das Werk

Als „eine der schönsten Kriegerehrungen im deutschen Vaterlande“ wurde die 1924 eingeweihte Gefallenenehrung in der Christuskirche einst bezeichnet. Seit den 1960er Jahren wurde sie überwiegend kritisch gesehen. Weitgehend im Originalzustand erhalten, gilt sie heute als einzigartiges Denkmal mit Seltenheitswert.
In der Ausstellung werden die Entstehungsumstände, inhaltliche Besonderheiten wie integrierte Pfarrerporträts und eine Darstellung Otto von Bismarcks ebenso in den Blick genommen wie die Restaurierungen 2006 und 2021.

Vortragsreihe

Eine dreiteilige Vortragsreihe vertieft einzelne Aspekte der Ausstellung.

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„Fantastische Architektur – Romanik und Gotik en miniature“

„Kirchenmodelle und Architekturzeichnungen von Rolf Schäfer“

9. September bis 3. Dezember 2023

Bereits 2018 zeigte der Förderverein der Christuskirche die sehenswerten Kirchenmodelle und Zeichnungen des Gelsenkircheners Rolf Schäfer (siehe hier).

Fünf Jahre später wurde ein brandneues Modell, eine spätgotische zweischiffige Hallenkirche sowie eine Zeichnung des Inneren der Christuskirche von 1901 der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Rahmen mehrerer gut besuchter Präsentationstermine stellte Rolf Schäfer Ideen, Arbeitsweise und Materialien beim Bau seiner Modelle einem interessierten Publikum vor.

Es wird sicher nicht die letzte Ausstellung seiner Modelle in der Christuskirche gewesen sein. Ein weiteres ist bereits in Arbeit.

Siehe auch Rolf Schäfers Homepage.

Das Innere der Christuskirche 1901, gezeichnet nach einer historischen Fotografie von Rolf Schäfer, 2019
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„Durchhalten bedeutet Selbstmord!“

Das Krisenjahr 1923

22. April bis 1. September 2023

  • Wie ist es so, mit Milliarden-Mark-Scheinen Essen einzukaufen?
  • Was tun, wenn das Gas nicht reicht, die Straßen zu beleuchten?
  • Was heißt es für eine Industriestadt, ständig Schulen und Laden-
    lokale für die Unterbringung von Soldaten räumen zu müssen?
  • Geht es uns heute im Vergleich wirklich so schlecht?

Mit zahlreichen Originalobjekten und historischem Foto- und Plakatmaterial gab die Ausstellung des Fördervereins der Christuskirche Antworten und Einblicke in die Situation Gelsenkirchens, des Stadtteils und der Kirchengemeinde Bismarck vor 100 Jahren.

Selbst Zeitungsjungen brauchten im Jahr 1923 große Taschen voller Papiergeld
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„Luther undercover – Ein Theologe taucht unter“

Luthers Entführung als Playmobil-Szene, Detail der Ausstellung

1. Juni bis 31. Oktober 2022

Auf dem Reichstag zu Worms im Frühjahr 1521 verweigerte Martin Luther, bereits unter Kirchenbann stehend, im Angesicht von Kaiser und Reichsfürsten den Widerruf seiner reformatorischen Schriften und verfiel der Reichsacht. Sein Gönner und Landesfürst, Kurfürst Friedrich „der Weise“ von Sachsen, sorgte durch eine getürkte Entführung dafür, dass sein Schützling auf dem Rückweg von Worms „von der Bildfläche verschwand“ und auf der Wartburg versteckt wurde.

Getarnt als „Junker Jörg“ verbrachte Luther ein knappes Jahr, von Mai 1521 bis März 1522 inkognito auf der Wartburg und widmete sich intensiv dem Schreiben. Die wichtigste Schrift aus dieser Periode ist seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche, die im September 1522 im Druck erschien und den Grundstock seiner späteren kompletten Bibelübersetzung darstellte. Die Ausstellung des Fördervereins der Christuskirche stellte 500 Jahre nach diesen Ereignissen die wichtigsten Aspekte von Luthers Wartburgaufenthalt und die religiös-politische Situation im Reich nach dem Wormser Reichstag dar und bediente sich dabei neben Schautafeln und klassischen Exponaten wie einer Reprint-Ausgabe der Lutherbibel von 1534 auch einer Playmobil-Inszenierung der Entführung im Thüringer Wald und einer lebensgroß nachgebauten „Lutherstube“.

Luther auf der Wartburg, bei der Übersetzung des Neuen Testaments
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Der Vorstand

Der Vorstand des Fördervereins der ev. Christuskirche Gelsenkirchen-Bismarck e. V. setzt sich zusammen aus den vier Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstands, der im zweijährigen Rhythmus von der Mitgliederversammlung gewählt wird und zwei „geborenen“ Mitgliedern, die Angehörige des Presbyteriums der Ev. Apostel-Kirchengemeinde Gelsenkirchen (der Eignerin der Christuskirche) sind und durch dieses in den Vorstand berufen werden.

Der aktuelle Vorstand:

Frühere Vorstandsmitglieder:

  • Gerhard Ruschinzik †, Kassenführer 2006 – 2012
  • Renate Wittenbrink, Kassenführerin 2012 – 2019
"120 Jahre Christuskirche - Eine Bismarcker Zeitreise"

Zeittafel

1871 Gründung des Deutschen Reichs

1874 Gründung der Ev. Kirchengemeinde Braubauerschaft in Westfalen

1875 Verleihung der Stadtrechte an Gelsenkirchen

1899 Erster Spatenstich zum Bau der Christuskirche

1900 Grundsteinlegung zum Bau der Christuskirche

1900 Umbenennung der Ortsgemeinde Braubauerschaft in „Bismarck in Westfalen“

1901 Fertigstellung und Weihe der Christuskirche

1902 Umbenennung der Gemeinde in „Ev. Kirchengemeinde Bismarck in Westfalen“

1903 Eingemeindung der Ortsgemeinde Bismarck in die Stadt Gelsenkirchen

1914 Beginn des Ersten Weltkrieges

1917 Enteignung und Einzug der Glocken der Christuskirche

1918 Ende des Ersten Weltkrieges

1919 Gründung der Weimarer Republik

„Zeittafel“ weiterlesen
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„Rudolf Schäfer (1878 – 1961)- Ein Kirchenmaler und seine…

10. September bis 8. Oktober 2006

Nachdem der Förderverein der Christuskirche sich am 1. Juni 2006 gegründet hatte und die Gemälde der Gefallenenehrung in der Christuskirche frisch restauriert waren, widmete der Förderverein zum Tag des offenen Denkmals dem Leben und Werk des Schöpfers dieser Gemälde, Rudolf Siegfried Otto Schäfer, des bedeutendsten protestantischen Kirchenmalers Deutschlands in der Zeit zwischen den Weltkriegen, seine erste Ausstellung und würdigte dessen Schaffen anhand einer Präsentation zahlreicher von ihm illustrierter Werke (Bücher, Konfirmationsurkunden etc.), die Pfarrer Dieter Eilert und Benjamin Bork zusammengetragen hatten.