Zerstörung der Christuskirche

In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1940 starten alliierte Kampfflieger das erste Bombardement der Industriestadt Gelsenkirchen. Hinter dem Altarraum der Bismarcker Christuskirche detoniert dabei eine Fliegerbombe. Zwar bleibt der Baukörper der Kirche hierbei unversehrt, die erzeugte Druckwelle reicht aber aus, sämtliche fünf Altarfenster, die mit Glasmalereien der vier Evangelisten sowie Christus als gutem Hirten geschmückt sind, zu zerbrechen. Die Fenster werden mit Holz geschlossen, ihre Reparatur auf die Zeit nach dem Krieg verschoben.

„Die den Chorraum abschließenden Rundfenster (insgesamt) mit den Bildern der Evangelisten und dem guten Hirten sind zerstört und auch die Langfenster erheblich beschädigt. Die Wiederinstandsetzung der Fenster hat das Presbyterium bis nach Kriegsbeendigung hinausgeschoben. Man hat sich dazu entschlossen, weil z. Zt. wegen des Mangels an Arbeitskräften und Material wohl nur schwerlich die Arbeiten ausgeführt werden können. Mitgesprochen hat dabei auch der Gedanke, daß bei den regelmäßigen Bombenabwürfen die Restaurierung erneut gefährdet wäre. Während der Kriegsdauer bleiben die zerstörten Fenster mit Holzverschalungen versehen.“

Kriegschronik der ev. Kirchengemeinde Bismarck in Westfalen von Pfarrer Hans Maack, 1939 – 1943, Seite 13

Am 6. November 1944 richtet ein großangelegter alliierter Luftangriff erheblichen Schaden in ganz Gelsenkirchen an, viele Kirchen und weitere Gebäude fallen den Bomben zum Opfer.

Die Christuskirche wird von zwei Fliegerbomben getroffen, das Dach stürzt bis auf wenige Sparren ein, senkt sich aber wie eine „Schutzhülle“ über die Kirchenbänke, so dass diese gerettet werden. Auch der Altarraum wird völlig zerstört, so auch der Altar mit dem von der Witwe des Industriellen Friedrich Grillo gestifteten Altargemälde vom sinkenden Petrus.