Wiederaufbau

Den Wiederaufbaubeschluss für die zerstörte Christuskirche fasste das Presbyterium einstimmig nach einer Begehung und Begutachtung der Ruine 1946. Die Wiederherstellung der Kirche war der Gemeinde ein Anliegen: Unter reger Beteiligung von Jung und Alt wurden ab April 1947 das zerstörte Dach und die Trümmer im Innenraum entfernt und Sicherungsarbeiten begonnen. Von Pfarrer Hans Maack, der sich in Arbeitskluft warf und beherzt zupackte, so dass Nichteingeweihte ihn gern mit einem „Vorarbeiter“ verwechselten bis hin zu den Konfirmandinnen und Konfirmanden: alle faßten mit an und trugen ihren Teil bei.

„Wir Konfirmanden halfen beim Wiederaufbau, weil wir die Steine der Christuskirche vom Mörtel befreiten und so wiederverwendbar machten. Pro geklopftem Stein bekamen wir einen Pfennig. Immer wenn 10 Steine fertiggeklopft waren, gingen wir zum Pastor und zeigten ihm die Steine. Er gab uns dann 10 Pfennig. Weil so viele Leute beteiligt waren, verlor der Pastor manchmal den Überblick […]. Das machte ich mir zunutze, nahm meine 10 geklopften Steine, ging hinter die Kirche und wartete 10 Minuten. Dann ging ich mit dem geklopften Stein wieder zum Pastoren [sic!] und erhielt erneut 10 Pfennig. […] Als ich zum 3. Mal zum Pastoren kam und wieder 10 Pfennig erwartete, empfing er mich mit den Worten: ‚So schnell kannst du gar nicht klopfen!‘ und gab mir eine Ohrfeige. Die 20 Pfennig, die [ich] schon erhalten hatte, musste ich auch wieder abgeben.“

anonymer Zeitzeuge, *1933 oder 1934

Konfirmand beim „Steineklopfen“, Ausschnitt aus dem Diorama im Vorraum
Prospekt für den Kirchbauverein, 1947
Baustellenszene vom Wiederaufbau der Christuskirche, um 1947/48, Diorama im Vorraum der Christuskirche

Fotostrecke vom Wiederaufbau